Ch. Butch el Aramis

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gew. 07.02.1984

(Jorogz' Sweet Freedom X Jamara von Katwiga )

Internationaler-, Deutscher-,Schweizer Champion

  Züchter: Harald Blechmann

Besitzer: Claudine Maerki, Zürich

Ende 1883 ging eine nicht alltägliche Deckmeldung in der Redaktionsstube des "Windhundfreund" ein. Der doppelte Mecca's Falstaff-Enkel, Jorogz' Sweet Freedom, hatte  die Coastwind Obsidian-Tochter Jamara von Katwiga gedeckt. Butch el Aramis kam Anfang Februar zur Welt. Aufgrund seines hervorragenden Stammbaums wurde er ohne vorherige Besichtigung am Telefon gekauft, worüber sein Züchter nicht schlecht staunte. Die erste Begegnung war umwerfend. Da stand, schön und arrogant, ein schwarzes Hundekind mit Allüren eines Konquistadors. Butch, genannt "Base", erreichte gegen Mitternacht die Susenbergstrasse in Zürich und bestimmte fortan den Tagesablauf. Er war Afghane und wußte sehr genau , was er wollte. Die Nacht war da, um aktiv zu sein, der Morgen um Mutters Bettfedern zu belegen, der Nachmittag zum Spielen. Dieser Fahrplan behagte seinem Kollegen Gad, der "Base" liebevoll aufgenommen hatte. Diese Zeiteinstellung hatte auch der Herrin des Hauses gefallen. Aus der Erkenntnis, daß weder gebratene Tauben noch Hundefleisch vom Himmel fallen, ging sie lukrativeren Tätigkeiten nach. Gad hatte Butch's Lernfreudigkeit sofort erkannt und brachte ihm schnurstracks bei, daß zur körperlichen Ertüchtigung Spielen und Rennen nicht genügen. Turnübungen auf Mausekadavern, Regenwürmern und Igeldreck waren unerlässlich. Butch kapierte die Lektionen sehr schnell und gut erzogen wie er war, zeigte er sich erkenntlich. Er versuchte Gad beizubringen, daß Wasserschüsseln dazu dienen, den Schnauz, die Ohren und schließlich die Füße zu waschen. Übrig gebliebenes Wasser benötigte "Base" zur Teppichpflege. Gad machte da aber nicht mit. Butch gehört nicht zu der Sorte, die leicht resigniert. Er versuchte es mit Pfützen und Tümpeln. Vermutlich waren diese Dinge für die Größe seines Freundes besser geeignet.  Er hatte Pech: Gad war keine Wasserratte. Butch ging unverdrossen seinen Wasserorgien alleine nach. Irgendeinmal verleidete es ihm. Der Ernst des Lebens begann. Man fuhr zu Ausstellungen, daß hieß, die Bettfedern früh verlassen. Butch war gar nicht begeistert. Aber er wollte seine Abstammung nicht verleugnen und gewann seine erste und einzige Ausstellung in der Jugendklasse. Gleich kam die nächste Ausstellung in der Offenen Klasse, wo er RES-CAC bekam, bei der übernächsten war es ein RES-CACIB. Der junge Butch leistete es sich in Verona den US-Champion Jorogz' Tantharra zu schlagen und bekam sein erstes CACIB. Sein zweites CACIB holte er sich auch in Italien. Dann war die Schweiz an der Reihe. 1987 gewann er in Bern, Winterthur und Giubiasco. Die anderen Ausstellungen in der Schweiz hatte er nicht mehr nötig, zudem war er nicht rot. Hätte er lesen können, müßte ihm ein Passus auf so einem offiziellen Blatt aufgefallen sein.: "all colours acceptable". Der dreijährige Butch hatte u. a. 4 CACIB und 3 Schweizer CAC und hoffte, pensioniert zu werden. Weit gefehlt! Er war zu schnell ans Werk gegangen und brauchte ein drittes Land und einen Jahresabstand. "Base" fegte  1988 gleich los. Mit seinem Sieg in Graz/A erfüllte der die Bedingungen zum Internationalen Championat, in Genf diejenigen zum Schweizer Championat. Bei der Wasserschlacht zu Bermatingen/D konnte er seine Füße ausgiebig waschen und gleichzeitig sein unplatziertes  Vorzüglich bachab schicken. Die Sicht war ja an diesem Tag den Zwei- wie den Vierbeinern verdeckt. Am 22. Mai in Landstuhl unter Frau U. Schulze/D, und am 18. Juni in Nürnberg unter Mr G. Thornton/GB holte er sich seine letzten zwei deutschen CAC. Er war jetzt auch Deutscher Champion. Der Weg zu den erwähnten Titeln wurde ihm gar nicht leicht gemacht. Aber Richter aus Deutschland, England, Italien, Österreich, Portugal und der Schweiz hatten seine Qualitäten nicht übersehen. Er durfte wieder einmal auf die Rennbahn. Schließlich war er rennlizenziert und zweifacher Sieger für Schönheit und Rennleistung. Er wurde ehrenvoller Letzter. Es war ihm völlig egal, er hatte leidenschaftlich hetzen können. Das war schon etwas anderes als langweilige Ausstellungen. Ob er in den Ruhestand tritt, wird sich zeigen. 

Claudine Maerki

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