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Die Geschichte der beiden Typen 
des Afghanischen Windhundes
Gesammelt aus mehreren Quellen und hier zusammen gestellt von Diana Lüdemann.

Inhalt:
In drei zeitlichen Epochenschritten stelle ich die Überlieferungen über die beiden Typen jeweils gegenüber.
1.   Die ersten Zeugnisse von den beiden Typen des Afghanischen Windhundes
2a. Die Importe nach England: Bell-Murray und Mrs. Amps ("Ghazni")
2b. Der Typenvergleich in der Literatur: Steppenafghane - Bergafghane
3a. Die Zuchtbasis zwischen den 1920ern und 1940er Jahren 
3b. Die Vereinigung von Steppen- und Bergafghanen im Standard
4.   Literatur
 
2b. Der Typenvergleich in der Literatur: Steppenafghane - Bergafghane

Nach dieser Vorgeschichte folgt nun - unvermeidbar - der Vergleich der beiden Typen.
Beginnen möchte ich mit der amerikanischen Typendiskussion nach C. Miller.
Allgemein unterscheiden sich nach C. Miller die Typen vorranging in der Knochenlänge, Substanz und der Silhouette (Haltung). 
Der Steppenafghane 
(Bell-Murray-Importe)
Der Bergafghane 
(Zardin, Mrs. Amps' "of Ghazni"-Hunde)
"The desert dogs, like Begum, were of the long fine-bone type, distinctly racy and Saluki-like. Their heads were very long, practically without stop, with sharp, slanted eyes. In outline these racy dogs stood over a lot of ground. Despite well laid-back shoulders, forequarters were set to the front of the dog rather than well beneath him. This facilitated an effortless, prancing action, seen so frequently in the Saluki and often accompanied by rather upright pasterns and tight feet. Rear legs, also very long, placed well behind the hound. Loins were long and very mobile. At their best, these desert hounds were magnificently noble, elegant and graceful, and extremely fast."     aus C. Miller Seite 49f

Die Steppenhunde, wie Begum, waren lang- und feinknochig, deutlich feurig und salukihaft. Ihre Köpfe waren sehr lang, so gut wie ohne Stop und mit spitzen, schräggestellten Augen. In der Silhouette deckten diese schwungvollen Hunde viel Boden. Trotz gut zurückgelegten Schultern stand die Vorhand eher steil vorn als gut unter der Front. Dies erleichterte eine mühelose, tänzelnde Aktion, die so häufig beim Saluki zu sehen ist und oft von ziemlich steilen Fesseln (Vordermittelfuß) und straffen Pfoten begleitet wird. Die Hinterhand, ebenfalls sehr lang, wird gut hinter dem Hiúnd platziert. Die Lendenpartie ist lang und sehr beweglich. Im besten Falle sind diese Wüstenhunde herrlich edel, elegant, anmutig und extrem schnell.

"The "mountain hounds", as exemplified by Sirdar and Khan of Ghazni, were sturdily built, well-boned hounds, packing a fair amount of weight to the inch, and showing considerably less of the greyhound-look of being poised for fight. Their heavier bone and foreign type was evident from topknot to stern. Heads were long, but broader and deeper of skull than Bell-Murray hounds with more noticeable stop and eyes set rather level. Their firm, broad forebreasts carried fuller briskets and heavy ribbing that curved upward to meet short tight loins and wide hind- quarters. In body silhouette, the mountain hound stood with his legs well beneath his body, poised to spring in any direction."  C. Miller Seite 50
Die Berghunde, beispielhaft vertreten durch Sirdar und Khan of Ghazni, waren stämmiger gebaute, gutknochige Windhunde, die für ihre Größe ziemlich schwer waren und beträchtlich weniger windhundhaft aussahen, mehr zum Kämpf en angelegt. Vom Topknot bis zur Rute war ihr schwerer Knochenbau und fremdartigerer Typ offenkundig. Die Köpfe waren lang, aber breiter und mit einem tieferen Schädel als bei den Bell-Murray Windhunden. Ihr Stop war deutlicher erkennbar und die Augen ziemlich tief eingesetzt. Ihrer festen, breiten Vorbrust folgte ein geräumigerer Brustkorb und eine stärkere Rippenwölbung, die sich hochzog zu kurzen, straffen Lenden und einer breiten Hinterhand. In der Silhouette stand die Beine gut unter dem Körper, bereit aus dem Stand in jede Richtung zu springen. 
Wie es bei den schlanken Rassen der Fall ist, fielen die schlechteren Vertreter mit ihren Fehlern in ein vorhersehbares Muster. Überfeine Köpfe werden schwach und spitz mit kurzem Unterkiefer. Zu oft werden die Körper zu schmal, völlig ohne ausreichende Vorbrust und dermaßen schlecht entwickelten vorderen Rippen, so dass sich die Elenbogen praktisch treffen. Dies wiederum zwingt die Pfoten für ein ausreichendes Gleichwicht auszudrehen. Solche ungenügenden Körper werden von dünnen Lenden begleitet und, nicht selten, von einer schwachen Hinterhand. Diese Hunde sehen im Profil weit attraktiver aus als von vorne oder hinten. Ein Züchter erinnert sich, dass diese feinknochigen Windhunde leider auch eine schlimme Neigung zu Rachitis hätten.
 

Das Fell betreffend prahlten die spärlich behaarten Bell-Murrays mit einer seidigen Textur.
 

Abgesehen von Gebäudeunterschieden waren die Wüstenhunde lebhafter, eigenwillig und unnahbar, vdie ziemlich dazu neigten,   die Annäherung von Fremden übel zu nehmen.
 
 
 

"As is the case with slim-line breeds, the lesser specimens fell their to one or more faults in a predictable pattern. Overfine heads turned weak and "snipey"-jawed. Bodies too often were extremely narrow, completely lacking in adequate forechest, with such poorly developed front ribs that elbows practically came together, forcing the feet to turn outward for sufficient base of balance. Such skimpy bodies were accompanied by thin loins and, not infrequently, by weak hindquarters to match. These dogs were far more attractive when viewed in profile than from the front or the rear. One Breeder recalls that these fine-boned hounds, unfortunately, had a bad tendency to rickets.

In coating, the scantily-clad Bell-Murrays boasted of lovely silken textures.

Aside from structural differences, the desert hounds were more skittish, headstrong and aloof, quite inclined to resent advances from strangers."
aus C. Miller Seite 49f

Die Vorhand war gut unter den Körper gestellt, begleitet von einem schrägen Vordermittelfuß und großen Pfoten. Die Hinterhand, gebogen am Knie, wurde mehr unter dem Körper statt dahinter platziert. Diese Hinterhandstellung liess das Format außergewöhnlich kompakt erscheinen. Im besten Falle trugen diese stämmigen, kleinen Bergunde ungewöhnlich aufgerichtete Hälse und Ruten und strahlten Kraft und eine bemerkenswerte Behendigkeit aus. Das schwerere Gebäude dieser Windhunde brachten jedoch die häufigen Schwächen des Bergtyps hervor. Wurde es nämlich übertrieben, wurde der Kopf plump und grob und der Stop überbetont. Die Hälse tendierten zu kurz und dick zu werden. Die Köper neigten fassförmig zu werden und behinderten die Ellenbogenfreiheit, manchmal bis hin zu eindrehenden Vorderpfoten.
Die starkbehaarten Berghunde mit ihrem Topknot und ziemlich guten Bein- Und Seitenhaarkleid tendierten zu einer dicken, stadarduntypisch Baumwolligtextur. Diese Berghunde hatten einen vorzüglich abgegrenzten Sattel, aber sie neigten zu gerollten Ruten.
Die Bergunde mit ihrem sanfteren Ausdruck waren Menschen gegenüber toleranter. Sirdar zeigte klare Zeichen von Freundlichkeit nach kurzer Bekanntschaft. Die nachfolgenden Importe erhärteten die Verbindung vom starkbehaarten Berghund mit einem sanftmütigen Wesen.

"Front legs, set well under the shoulders, accompanied sloping pasterns and large feet. Rear legs, bent at stifle, placed more under the body than behind it. Such leg positioning gave a look of special compactness to the frame. At their best, these sturdy little mountain hounds carried unusually erect necks and tails and radiated power and remarkable agility. The heavier construction of these hounds, however, produced the more common weakness of the mountain type. When built to excess, headpiece turned gross, and stops became more pronounced. Necks tended to be short and thick. Bodies were apt to barrel and interfere with elbow action, sometimes to the point where the feet were forced to toe-in.
The heavier-clad mountain hounds, with good topknots and fair to good leg and side coat, tended to a thick stand-off type of cotton texture. These mountain hounds had excellent definition of saddle, but were inclined to frilly tails.
The mountain hounds, with their milder expression, were more tolerant of human beings, with Sirdar showing definite signs of amiability on short acquaintance. In subsequent imports, a possible link between the heavy-coated mountain type and more docile tempers is seen [...with] sweet disposition [...]"       aus C. Miller Seite 50

Die deutsche Typendiskussion:
Der Steppenafghane nach Barbara Berghausen: Der Bergafghane nach Barbara Berghausen:
Vorwort: Ähnlichkeit von Saluki und Steppenafghane.
"Die extrem unterschiedliche Geländestruktur ihres riesigen Verbreitungsgebietes prägte den afghanischen Jagdhetzhund, entsprechend unterschiedlich auch seine Erscheinungsformen. Die Haltung und Zucht war zweckorientiert, d.h. Priorität lag bei der gebrauchsfähigkeit als Hetzhund unter den jeweils spezifischen Bedingungen ihrer Umgebung. Ihr Verbreitungs- gebiet überschneidet sich (mit dem des Saluki], und aufgrund der sehr ähnlichen Verhältnisse in den Herkunftsgebieten zeigen sich auch im Erscheinungsbild und Wesen mehr übereinstimmende als trennende Mermale. Beides Windhunde vom linearen Typ mit den geläufigen Windhundkonturen, die sie als schnelle Steppenjäger kennzeichnen."     Zeicnung unten: Shahzada
Vorwort: der Bergafghane als Mischrasse.
"Zardin zeigte keinerlei Ähnlichkeit mit dem persischen Windhund (Saluki) und auch nicht die üblichen Windhundkonturen." Eine bodenständige Hunderasse unter seinen Urahnen dürfte für diese Gebäudeeigentümlichkeiten mitverantwortlich sein.
 
 
 
 
 

 

"Elegant und harmonisch gebaut mit den geschwungenen, weichen Linien, langer Lende, hochbeinig mit feingliedrigen Knochen, steilen Winkelungen, schmalem Schädel und langem Fang, tiefer aber relativ schmaler, flacher Brust, geringes Rumpfvolumen. Weitere Gemeinsamkeiten [zwischen Saluki und Steppenafghanen sind] die hoch angesetzten Ohren, die gemessen am zierlichen Körperbau kräftigen Füße, gerade Fesseln, die betonten Hüftknochen, der Ausdruck, zwar aufmerksam aber dennoch leicht melancholisch. 
Viel Boden deckend mit ausgestellter Hinterhand, stehen die Vorderläufe mehr vor als unter der Schulter. 
Ihr freier, leichtfüßiger, raumgreifender Bewegungsablauf zeugt von Ausdauer und großer Schnelligkeit.
Ihr Wesen ist geprägt durch den Kulturkreis, aus dem sie stammen: äußerst schwierig, sensibel, wenig Vertrauen zum Menschen, sehr zurückhaltend bis scheu, mißtrauisch, dann wieder wild, zügellos, unberechenbar mit hoher Fluchtbereitschaft.
Barbara Berghausen, Zuchtbuch 32, Seite 26ff
Fehler des Steppentyps:
Da die damaligen Züchter der Meinung waren, bei den zwei Typen handele es sich bloß um Varietäten derselben Rasse, meinten sie, durch Zuchtwahl und Einkreuzung von Bergafghnen den Rassetyp ihrer Steppenafghanen verbessern zu können:
"Der Anteil von Miss Mansons Aufbauart war die Besserung der Hound-Charakteristika: mit dem idealen Typ kombinierte sie so wesentliche Dinge wie gerade Front, kraftvolle Lende und Winkelung im Kniegelenk."
Man erkannte damals an, dass das lange Format und die sehr steile Vor- und Hinterhand ebenso der Verbesserung bedurften wie der starke Substanzmangel. Man wollte überfeinen, langen Köpfe mit schwachen Unterkiefern, die flachen, schwachen Lenden und die ausgesprochen schlechten Fronten (ein zu schmaler Brustkorb läßt die Ellenbogen eindrehen) los werden.
Barbara Berghausen, Zuchtbuch 32, Seite 30f
"Die Linien sind eher eckig, mit der aufrechten Haltung, dem kürzeren Format, den starken Winkelungen, dem tieferen Rumpf und den gröberen Knochen wirkt er kompakter, nahezu gedrungen. Die mehr unterstellten Läufe zeigen besonders auf der Hinterhand nicht den schön geschwungenen Bogen - den freien Stand - sondern eine Zick-Zack-Linie zwischen Hüfte, Sitzbein, Knie, Ferse und Fuß - die große Beweglichkeit im Knie- wie im Sprunggelenk. In dieser Pose zeigt Zardin, wie auch einige andere Bergafghanen, eine ansteigende Oberlinie, eine schräge Ebene vom tiefsten Punkt hinter den Schultern zum höchsten Punkt über den Hüftbeinhöckern. 
Bei weiter zurückgestellten Hinterbeinen zeigt sich eine andere charakteristische Eigenart, die gemessen an allen anderen Windhunrassen überproportional lange Hinterhand. Daher deckt der kleinere Bergafghane mindestens soviel Boden wie der größere Steppenafghane. 
Seine Bewegungen - geschmeidig, federnd, fließend - zeigen mehr Beweglichkeit, Elastizität und Spannkraft - zum Sprung bereit in jede Richtung - als Drang nach vorn, potentielle Geschwindigkeit. Mitverantwortlich für diese ungewöhnliche Gangart ist auch der federnde, leicht schräg stehende Vordermittelfuß. 
Im Wesen sind die Bergafghnen nicht so extrem wie die Steppenafghanen, zwar reserviert und zurückhaltend, zeigen sie aber im Ausdruck Härte, Entschlossenheit, Überlegenheit, Gelassenheit und Stolz, sich ihrer Kraft voll bewußt. Dem menschen sind sie mehr zugetan, einige ausgesprochen freundlich und unbefangen, andere aber eigenwillig, wild und wehrhaft."
Barbara Berghausen, Zuchtbuch 32, Seite 25f
Fehler des Bergtyps:
"Zu klein, zu schwer, besonders auf der Vorhand ausgesprochen kurzbeinig, derb, schwere Köpfe mit zu viel Stop, kurze, dicke Hälse und so viel Brustbein, daß die Ellenbogen ausgedreht und die Füße eingedreht waren."
Barbara Berghausen, Zuchtbuch 32, Seite 37
Behaarung des Steppentyps im Vergleich zum Saluki:
Berücksichtigt man, daß einige Salukis auch wollige Behaarung auf Oberschenkel und Schulter zeigen, unterscheiden sich manche selbst in der Behaarung kaum. Das Haarkleid beim Welpen und die Entwicklung der Behaarung bis zum erwachsenen Hund zeigt jedoch einen eklatanten Unterschied. Der Saluki ist relativ kurzhaarig und die längeren Haare an den entsprechenden Körperpartien entwickeln sich erst mit zunehmendem Alter.
Der Steppenafghane jedoch haart zunächst auf zum rundum wolligen Bär und dann von oben und unten gleichzeitig wieder ab. Neben Ohren, Rute und Füßen bleibt längeres Haar im mittleren Körperbereich, vorne auf Schultern und Oberarm, Flanken, Rippen und hinten ober- und unterhalb des Kniebereichs. Die Vorderseite des Vorderläufe bis zum Ellenbogen sind kurzhaarig, und die Rückseite weist eine ausgesprochene Befransung auf. Lange Haare auf dem Schädel (top-knot) sind beim Steppenafghanen eher die Ausnahme. Dieser Entwicklungsprozeß des Haarkleides ändert sich auch nicht unter anderen Klimabedingungen, so daß man sehr wohl von einer genetisch fixierten Eigenschaft sprechen muß. Saluki und Steppenafghane sind morphologisch zwar eng verwandte Brüder, aber doch Vertreter verschiedener Rassen."      Barbara Berghausen, Zuchtbuch 32, Seite 26ff
Die Jagdeigenschaften des Steppenafghanen:
"Auf flacher Strecke ist der Steppenafghen überlegen. Hier differenziert ihr Leistungsvermögen um etwa 2 Meter pro Sekunde und ist damit größer als zwischen Greyhound und Saluki."
Barbara Berghausen, Zuchtbuch 32, Seite 22
Die Jagdeigenschaften des Bergafghanen:
"Der Bergafghane zeichnet sich aus durch katzenhafte Geschmeidigkeit, blitzschnelles Reaktionsvermögen, Wendigkeit und Sprungkraft. Besonders bei der Überwindung senkrechter Hindernisse (Steilhänge) zeigt er sich als wahrer Kletterkünstler."
Barbara Berghausen, Zuchtbuch 32, Seite 22
Beide Typen sind nach der Defintion einer Rasse eigenständige Rassen:
"Rasse ist eine Gruppe von Einzeltieren innerhalb einer Art, die sich durch den gemeinsamen besitz bestimmter Eigenschaften 
(Wesen, Anatomie, Haltung, Ausdruck, Eignung zum ursprünglichen Verwendungszweck) von anderen Artgenossen unterscheiden und diese Eigenschaften im allgemeinen auf ihre unter gleichen bedingungen aufwachsenden Nachkommen vererben."

Steppenafghanen untereinander verpaart ergeben stets nur Steppenafghanen, ebenso können aus Bergafghnen nur weitere Bergafghanen erzüchtet werden. Da jedoch in Europa die beiden Typen miteinander vermischt wurden, verlangt der Standard eine Vereinigung von teilweise unvereinbaren Eigenschaften der verschiedenen Typen innerhalb eines Hundes. Je nach den Selektionskriterien der Züchter mehr in die eine oder in die andere Richtung, fällt der Erscheinungstyp mehr in den einen oder in den anderen Afghanentyp aus. Das oberste Zuchtziel ist jedoch eine harmonische Vereinigung der bevorzugten Eigenschaften beider Typen. Nach Constance Miller setzten sich schon sehr früh die Züchter dieses Ziel:
Die Entwicklung bei der Typenvermischung: C. Miller 54ff
Schon vor Ausgang der 1920er Jahre warfen ein paar Fans von eleganten Bell-Murray Hündinnen neidische Blicke auf Sirdars Haarkleid, Charakter und das gesamte Gebäude. Sie ergriffen die gelegenheit, durch den direkten Deckeinsatzes Sirdars schneller zu einem Zardin-ähnlichen Afghanen zu gelangen. Innerhalb weniger kuzer jahre fielen die meisten englischen Championate an die Nachzucht aus einer Vermischung Sirdars oder seiner Söhne mit einer Bell-Murray-Hündin. Der Richter Rees hatte sicherlich einen grund, den Mangel an Harmonie bei vielen dieser anatomischen Mischungsergebnisse zu kritisieren. Auch brachte diese Zuchtkombination wilde Extreme hervor. ... Diejenigen Züchter, die sich der fragwürdigen Herkunft und Zuchtpotentials dieser Hunde [gemeint sind weitere Importe des Bergtyps] bewusst wurden, gingen dazu über, sie nur spärlich als unmittelbare Blitzverbesserungen einzusetzen, jedoch mit langfristigen Zuchtplänen zur Wiedergewinnung des verlorenen Rassetyps im Hinterkopf. Diese sehr massiven Haarkleider besassen häufige eine miderwertige, grobe, wollige Textur. Das Erscheinungsbild von schwerem Haarkleid in Verbindung mit gobem Knochenbau und kurzen, dicken Köpfen war bei den neuen östlichen Importen nicht länger in Mode. Die spätere Zucht war ein beständiger Kampf, die zwei Typen in einer einzigen Form zu vermischen, um sich der illusionären Harmonie des großartigen Zardin anzunähern. Leider folgte meistens auf eine Generation des glücklichen Erfolges ein enttäuschender Rückfall in die zwei extremen Typen.
1993 wurde der englische Afghanenzuchtverein gegründet und ein eigener Rassestandard erlassen, der entschieden ausführlicher und detailierter war als die frühe, knappe Beschreibung Zardins. Die erste Präsidentin war Frau Amps und die Vorsitzende Frau Phyllis Robson. Der Rassestandard enstand als ein Komprimiss, der die Vorzüge beider Typen zu umfassen versuchte und trotzdem auf das Ideal des frühen Zardin verwies. Frau Amps Beharren auf dem kompakten, geschlossen Typ als dem einzig korrekten wurde akzeptiert, aber die Größenfestsetzung fiel zugunsten der größeren Bell-Murrays. Dieser Standard galt bis zum Jahre 1946.
"Just before the close of the 1920s, a few fanciers with elegant Bell-Murray bitches cast envious glances at the Sirdar coat, character and accumulating frame, and chanced a quicker route to a more Zardin-like Afghan by breeding their bitches directly to Sirdar. Within a few short years most of the English championships fell to progeny from blending of Sirdar, or of one of his sons, to a Bell-Murry type bitch. Judge Rees certainly would have had reason to be critical of the lack of harmony of many of the structurally mixed-up results, and of the wild extremes created by this breeding combination. ... Such breeders, well aware of the questionable backgrounds and breeding potentiality of these hounds, tended to use them sparingly for immediate flashes of stock improvement, with long-range breeding plans for recovering any lost type. These very heavy coats were more often than not of inferior, coarse and woolly textures. The appearance of heavy coats in conjunction with coarse bone structure and short, thick heads was no less prevalent in new Eastern imports. Later breeding were constant struggles to blend the two types into a single form approaching the illusive balance found in the great Zardin. Unfortunately, one generation of happy success was frequently followed by disappointing reversions to extreme types.
By 1933, the Afghan Hound Association was formed and had its own standard, a document decidedly more extensive and detailed than the early, terse description of Zardin. The first A.H.A. president was Mrs. Amps and the chairman was Mrs. Phyllis Robson. The standard emerged as a compromise attempt to include the best of both types of hounds and yet point towards the ideal of the early Zardin. Mrs. Amps's insistence that the compact, close-coupled dog was the only correct type was accepted, but the size stipulation was in favor of the larger Bell-Murrays. This standard covered the breed until 1946."

Weiter geht es im ersten Teil des dritten Kapitels mit Fotos der Gründungshunde in anderen Ländern:
"Die Zuchtbasis zwischen den 1920ern und 1940er Jahren".
 

Anschlussbemerkung an die Erwähnung des Rassestandards von 1993:
Einen Vergleich der Texte der alten und der aktuellen Rassestandards ist auf einer eigenen Webseite zu finden: 
"Die Standards des Afghanischen Windhundes".
Diese Standardsammlung wurde als zweiter Teil des dritten Kapitels um einen Aspekt erweitert:
"Eine Standardbetrachtung: die Vereinigung von Steppen- und Bergafghanen im heutigen Afghanen."
 


 
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