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Die Geschichte der beiden Typen 
des Afghanischen Windhundes
Gesammelt aus mehreren Quellen und hier zusammen gestellt von Diana Lüdemann.

Inhalt:
In drei zeitlichen Epochenschritten stelle ich die Überlieferungen über die beiden Typen jeweils gegenüber.
1.   Die ersten Zeugnisse von den beiden Typen des Afghanischen Windhundes
2a. Die Importe nach England: Bell-Murray und Mrs. Amps ("Ghazni")
2b. Der Typenvergleich in der Literatur: Steppenafghane - Bergafghane
3a. Die Zuchtbasis zwischen den 1920ern und 1940er Jahren 
3b. Die Vereinigung von Steppen- und Bergafghanen im Standard
4.   Literatur
 
3a. Die Zuchtbasis zwischen den 1920ern und 1940er Jahren

Amerika
Die relevante Zuchtgeschichte des Afghanischen Windhundes in den Vereinigten Staaten begann damit, dass einer der Marxx brothers 1931 ein Afghanenpärchen nach Kalifornien brachte und an Q.A. Shaw McKean verkaufte: Westmill Omar und Asra of Ghazni.
Westmill Omar (Dananeda of Ghazni - Surkh of Ghazni),
ein dunkelcremefarbener Rüde, wurde als Stammrüde des amerikanischen Zwinger "of Prides Hill" aus England importiert.
Asra of Ghazni (Sirdar of Ghazni - Shireen of Ghazni).
Diese cremefarbene Hündin wurde als Gründungshündin des amerikanischen Zwinger "of Prides Hill" aus England importiert.

Die beiden produzierten im Zwinger "of Prides Hill" ein lebhaftes Wesen, wundervoll aufgerichtete Haltung, fein gemeißelte Köpfe und durchdringende dunkle Augen. Asra bekam mit mehreren Rüden 76 Kinder, den letzten Wurf mit 14 Jahren.
Als nächster Zuchtrüde für Prides Hill kamen GB.Am.Ch. Badshah of Ainsdart (nach Sirdar of Ghazni aus 
der typischen Steppenafghanenhündin Ku Mari of Kaf) und sein cremefarbener Wurfbruder Tufan nach Amerika. 
Badshah, genannt "Loppie", etablierte als "shooting star" für die Rasse die rot gestromte Farbe in den USA:

Badshah wird als blassgestromter, rauchgrauer Rüde beschrieben, dessen unstillbarer Geist aus seinen wilden 
orientalischen Augen sprühte. Er zeigte eine stolze Kopfhaltung und eine Rute mit großem Ring. Er war zwar, 
besonders an den beinen, spärlich behaart, aber angesichts seines leichtfüssig fliessenden Gangs und seines 
energischen Rassecharakters wurde gerne darüber hinweg gesehen. Er wurde der erste Best in Show-Afghane.
Bei Badshahs Tod 1940 erinnerte sich McKean liebevoll and des Hundes ausgezeichneten Ausdruck und seine seltene
Kombination von hervorragender Substanz und Verfeinerung. McKean sagte: >In puncto Kopf war er eine Klasse besser als jeder andere Afghane, den ich jemals gesehen habe. Er war ein sich wundervoll bewegendes Tier, mit toller 
Schnelligkeit und Federn, und er konnte einen 6-Fuß-Sprung tätigen, ohne seinen Schritt zu unterbrechen.< 
"On Badshah's death in 1940 McKean fondly recalled the hound's superb expression and his rare combination of great substance 
and refinement. Said McKean: >In head points he was a class above any Afghan that I have ever seen. He was a beautiful moving 
animal, with tremendous speed and spring, and could take a six-foot jump without breaking stride.<"   aus Miller, Seite 66f
Zwei der wichtigsten Kinder dieses Zuchtbeginns sind Am.Ch. Amanullah of Kandahar und Am.Ch. Rudiki of Prides Hill.

Mehr über den Aufbau der Zuchtpopulation in den USA bei Constance Miller.

Omar of Geufron, ein weiterer Sirdar-Sohn aus einer Hündin des Steppentyps.

 

Niederlande
Die ersten Importe aus England stammten von den Bell-Murray Afghanen ab und spielten weiter keine Rolle, da nicht mit ihnen weitergezüchtet wurde. Der erste Wurf von wesentlicher Bedeutung fiel 1930 aus Baber of Baberbagh und Shahib of Washdarp im Zwinger "Barukhzy's" von Frau Jüngeling.
Baber of Baberbagh (Sirdar of Ghazni - Sada of Ghazni) Shahib of Washdarp (Sirdar of Ghazni - Zarifa of Ghazni)

Die Tochter Nadir mit ihren Eltern Shahib und Baber,
im Hintergrund Eta Pauptit.
Erster Holländischer Champion im Jahre 1930, Vater von 5 Holl. Champions, davon vier aus Shahib und Barukhzy's Malik-I-Nukidar (aus Baber und seiner Tochter Barukhzy's Mahaprajapati, also eine Vater-Tochter-Verpaarung). Ebenfalls Holländische und Internationale Championess 1930, sie hatte drei Würfe jeweils mit Baber. In ihrem zweiten Wurf fiel erstmals die Farbe black and tan.
Maika of Baberbagh, Babers Schwester Miriam of Baberbagh, eine zweite Schwester Babers
Marika ist Zardin sehr ähnlich. Dieser Wurf fiel am 23.04.1928.
Barukhzy's Khan (Baber - Shahib) wurde im Besitz von Eta Pauptit 
1933 Holl.Ch. und der Begründer der Zuchtstätte "van de Oranje Manege".

Fotos von Khan, einmal zusammen mit einem Saluki, ebenfalls aus der Zucht von Han Jüngeing.

Frau Eta Pauptit vom niederländischen Zwinger "van de Oranje Manege" begann ihre Zucht mit Khan und Aruna of Enriallic.
Aruna of Enriallic, black and tan Achmed Sjach vdOM, 1938 aus Khan und Aruna.
Eta Pauptit importierte sie 1937 aus Irland, größtenteils aus Ghazni-Hunden abstammend: Ashman of Ghazni (Sirdar of Ghazni - Shireen of Ghazni) und Chimosa of Enriallic (Rupee - Souriya of Enriallic). Sie wurde 1939 Holl.Ch. Er wurde 1941 Holl.Ch. und wurde viel als Zuchtrüde gebraucht.
Rasti of Istalif, eine Schwester zu Arunas Vater Ashman of Ghazni (aus Sirdar of Ghazni und Shireen of Ghazni). Barukhzy's Khan, Arun of Enriallic, deren beider Tochter Nasir vdOM sowie ganz rechts Sayyad vdOM.

Die Eltern Barukhzy's Khan und Aruna of Enriallic und ihre Kinder Achmed, Nasir und Afridi.
Nasir vdOM, black and tan, wurde 1941 Holl.Ch.

Die zweite Gründungshündin des vdOM-Zwingers war Rashna du Chateau de Roches.
Rasha du Chateau de Roches Nereus vdOM (Achmed Sjach - Rashna), geboren 1946.

Geworfen 1943 in Frankreich (Original Nao - Nadhia of Pushtikuh, überwiegend Ghazni-Linie) und importiert 1945. Nereus wurde ein berühmter Int.Ch.

An dieser Stelle möchte ich mit dem Blick auf die Zuchtanfängen abbrechen und auf ältere Literatur verweisen. Dieser Einstieg
am Beispiel vdOM soll genügen, um die Bedeutung des Bergtyps für das Zuchtgeschehen in Holland und Deutschland anzudeuten. 
 
 

Im letzten Kapitel geht es um die Anwendung der Typenunterscheidung auf die Standardforderungen:
"Die Standards des Afghanischen Windhundes".
Diese Sammlung alter und aktueller Standardversionen ist um einen Aspekt erweitert:
"Eine Standardbetrachtung: die Vereinigung von Steppen- und Bergafghanen im heutigen Afghanen."
 
 

WEITER

 
 
4. Literatur:
  • "The Complete Afghan Hound" von Constance O. Miller und Edward M. Gilbert, zweite Auflage 1976 (1965)
  • "The Book of the Afghan Hound" von Joan Mc Donald Brearley, 1978.
  • "Architecture of the Afghan Hound" von Barb Bornstein, 2. Auflage 1995 (1983)
  • "Koning der Honden - Afghaanse Windhond" von Ad van der Snee, 1994
  • "Erinnerungen" von Eta Pauptit, 1997
  •  Deutsches Windhundzuchtbuch Band XXXII (1986)
  • "Hundert Jahre Windhunde 1892 - 1992. Jubiläumsbuch des "Deutschen Windhundzucht- und Rennverbandes e.V."
  • "Afghan Hound Judges Study Guide" vom AHCA, dem amerikanischen Rassezuchtverein für Afghanische Windhunde
  • "Afghan Hound" von Lynda Race, 1999

 
 
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